Stress einfach abschütteln mit der Stress Less TRE® Tension and Trauma Releasing Exercises-App

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Stress ist heute für viele leider zum Dauerzustand geworden. Doch chronischer Stress senkt unser Leistungsvermögen. Er macht uns anfällig für Infektionen, Allergien, Herz-Kreislauferkrankungen, Diabetes und andere körperliche und psychische Leiden. Er nimmt uns die Lebendigkeit und lässt uns das Leben in Schwarz-Weiß-Bildern betrachten. Wäre es daher nicht großartig, wenn es eine einfache und kostengünstige Möglichkeit gäbe, die im Körper manifestierte Angst- und Stressenergie loszulassen und muskuläre Verspannungen einfach „abzuschütteln“?

TRE-Übung an der Wand Sitzen

TRE® ist die Abkürzung für „Tension and Trauma Releasing Exercises“ – eine leicht erlernbare Reihe von Körperübungen zur Stressreduktion und Heilung von Trauma. Mit ihrer Hilfe können wir chronischen Stress, der sich in unserem Körper als Verspannungen oder nervöse Energie angesammelt hat, einfach „abschütteln“ und ein Gefühl der Ruhe und Sicherheit wiedererlangen. Konzipiert wurden diese leichten Dehn- und Belastungsübungen von Dr. David Bercelli, einem klinischen Sozialarbeiter und erfahrenen Trauma-Experten, der bereits Menschen in Krisengebieten auf der ganzen Welt geholfen hat, chronischen Stress und Traumafolgen zu lösen. Mittlerweile wird TRE® von Tausenden von Menschen weltweit als effektives Mittel genutzt, um sich von Alltagsstress, Ängsten und körperlichen Verspannungen zu befreien. Ich selbst habe in kurzer Zeit erstaunliche Resultate mit der TRE-App erzielt und möchte Dir daher dieses praktische Entspannungstool ans Herz legen.

Nachfolgend erfährst Du, wie chronischer Stress entsteht und wie Du ihn mithilfe von TRE® schnell und dauerhaft auflösen kannst. Willst Du gleich mehr über TRE® erfahren, dann springe vor zum Absatz „Chronischer Stress als Ausdruck festgehaltener Mobilisierungsenergie“.

Wie chronischer Stress in unserem Alltag entsteht

Stress ist wie das Dauersummen eines Schiffsmotors: Oft bemerken ihn oft erst, wenn er unverhofft eine Pause einlegt. Dann können wir durchatmen und unser Körper darf sich entspannen.

Stress wird ausgelöst, wenn wir uns in diesem Moment nicht sicher fühlen. Unser Nervensystem sendet ständig Informationen von unseren Sinnesorganen und dem Inneren unseres Körpers an unser Stammhirn und das limbische System – unser archaisches Warnsystem im Gehirn. Diese Bereiche liegen unterhalb der bewussten Strukturen und sind immer auf der Suche nach potentiellen Bedrohungen, um unser Überleben zu sichern. Ist tatsächlich Gefahr in Verzug, leiten sie in Sekundenbruchteilen unsere Notfallstrategie ein, d.h. Flucht, Kampf oder Erstarren, ohne dass wir darüber nachdenken müssen. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Gefährdung tatsächlich existiert oder nur durch eine „Ähnlichkeit“ – einen sogenannten „Trigger“ – ausgelöst wird. Stresshormone wie Adrenalin und Cortisol werden auszuschüttet, damit unser Körper blitzschnell und angemessen auf die Situation reagieren kann.

Diese „Kampf-Flucht“-Strategie ist bereits 200 Millionen Jahre alt und hat sich in einer Zeit ausgebildet, als wir uns zu Säugetieren entwickelt haben. Kommt unser Alarmsystem jedoch zu der Einschätzung, dass weder Fliehen noch Kämpfen unsere Überlebenschancen erhöhen, wird sogar noch ein 100 Millionen Jahre älteres Verhalten aktiviert. Dieses Relikt aus unserer Reptilienphase hilft uns, in ausweglosen Gefahrensituationen zu erstarren und uns totzustellen in der Hoffnung, dass unser Angreifer das Interesse an uns verliert und wir noch einmal davonkommen.

Mann am Schreibtisch mit Schreibutensilien

Heute sieht das Gesetz des Dschungels anders aus. Statt vor wilden Tieren zu fliehen, schlägt unser Abwehrsystem Alarm, wenn wir vom Chef zum Vier-Augen-Gespräch zitiert werden oder einen grauen Umschlang vom Finanzamt erhalten oder wenn wir erfahren, dass unsere Wohnung an einen Investor verkauft werden soll. Existenzielle Ängste sind physische und soziale Ängste. Sie entstehen, wenn unsere körperliche Unversehrtheit, unser Platz in der Gesellschaft oder in Beziehungen oder wenn unser Selbstbild bedroht wird. Chronische Verspannungsmuster und das nagende Gefühl, nicht sicher zu sein, sind die Folge.

Chronischer Stress als Ausdruck festgehaltener Mobilisierungsenergie

Auslöser für die Entwicklung von TRE® waren zwei Kriegserlebnisse, die Dr. David Bercelli im Rahmen seiner Arbeit mit traumatisierten Menschen hatte. Während eines Granatenangriffs fiel ihm auf, dass alle Schutzsuchenden sich instinktiv in eine embryonale Haltung zusammenkauerten. Dies schien Teil des automatischen Gefahrenreflexes zu sein. Er soll dafür sorgen, dass wichtige Teile unseres Körpers – innere Organe, Gesicht und Genitalien – vom Rest des Körpers geschützt werden. Dr. Bercelli wurde neugierig, welche Muskelpartien an diesem Überlebensreflex beteiligt sind und fand heraus, dass bei akuter Gefahr unsere Streckmuskulatur gehemmt wird, damit die Beugemuskulatur im Körper aktiviert werden kann. Das Bewegungsmuster beginnt bei den Adduktoren, verläuft an den Psoas-Muskeln durch Becken und Brusthöhle und endet bei den Kaumuskeln. Dabei nehmen die Psoas-Muskeln eine Hauptrolle bei der Kampf-Flucht-Reaktion ein.

Normalerweise müsste der Körper automatisch in einen Zustand der Ruhe und Entspannung zurückkehren, sobald die Gefahr vorüber ist. Bleiben nach Stress- oder Angsterfahrungen beunruhigende Gedanken, Emotionen und Körperempfindungen bestehen, bedeutet dies, dass das System sich noch immer im Zustand der Überreizung befindet. Der Körper findet keine Möglichkeit, die hohe Mobilisierungsenergie abzulassen, die er aufgebracht hat, um sich zu schützen. Stattdessen sendet das Nervensystem Informationen von den angespannten Muskelpartien ans Gehirn, die uns sagen, dass wir uns immer noch in akuter Gefahr befinden. Der Körper ist gefangen in einem negativen Feedback-Loop und nicht in der Lage, in den Zustand der Homöostase zurückzukehren.

Neurogenes Zittern als natürlicher Gegenmechanismus zur Stressreaktivierung

Dr. David Bercelli wunderte sich über die Unfähigkeit des Körpers, den neurobiologischen Gefahren-Mechanismus wieder auszuschalten, sobald der akute Stressauslöser vorbei ist. Vom Standpunkt der Evolution betrachtet macht es nämlich keinen Sinn, ein hohes Energielevel grundlos aufrechtzuerhalten. Natürliche Systeme sind immer energiesparend. Und tatsächlich lässt sich im Tierreich beobachten, dass z.B. Zebras, die gerade einem Löwen entkommen sind, im nächsten Augenblick friedlich in der Savanne grasen – ganz ohne Anzeichen von posttraumatischem Stress. Das Geheimnis der Zebras ist aber, dass sie sich nach Gefahrensituationen kräftig ausschütteln, um die hohe biochemische und neuromuskuläre Ladung aus dem Körper abzulassen und das System wieder zu beruhigen.

Fauchender Löwe mit Zebras im Hintergrund

Genau dieses Schütteln bzw. Zittern hatte Dr. Bercelli auch bei sich selbst und bei den Kleinkindern im Schutzbunker beobachtet. Jeder von uns hat schon erlebt, dass unsere Hände vor einer wichtigen Prüfung gezittert oder unsere Zähne unkontrolliert geklappert haben. Jedoch tendieren Erwachsene dazu, diesen heilsamen Impuls zu unterdrücken, da sie – anders als Kinder – kopflastiger sind und Zittern in unserer Gesellschaft als Zeichen von Schwäche gedeutet wird. Es scheint, dass unser Großhirn tatsächlich ab einem gewissen Alter in der Lage ist, diesen archaischen Regulierungsmechanismus zu überschreiben.

Neurogenes Zittern als Stress- und Traumatherapie

Im Rahmen seiner Bioenergetik-Ausbildung hatte Dr. Bercelli bereits Erfahrungen mit „therapeutischem Zittern“ im psychotherapeutischen Kontext gemacht. Auch im Spitzensport wurde Zittern mithilfe von Vibrationen seit den 70er Jahren genutzt, um Leistungen zu steigern und die Heilung von Verletzungen zu beschleunigen.

Bercelli stellte daraufhin sieben leichte Dehn- und Belastungsübungen zusammen, um durch Streckung und Ermüdung der Psoas-Muskeln das „therapeutische Zittern“ einzuleiten. Dieses Zittern oder Zucken geht vom Becken aus und kann sich selbstständig über den ganzen Rumpf bis zum Kopf hin ausbreiten, sobald Du Dich mit aufgestellten Beinen auf den Rücken legst. Dabei müssen nicht immer alle sieben Übungen absolviert werden. Tatsächlich kann es sein, dass sich der Körper durch regelmäßige TRE®-Übungen den natürlichen Regulierungsreflex wieder aneignet. Das „therapeutische Zittern“ wird dann fast von selbst aktiviert, sobald Du die richtige Position einnimmst, um den Tag mit TRE® zu verarbeiten. Dabei kannst Du den Zitter-Mechanismus jederzeit anhalten oder abbrechen, indem Du einfach Deine Beine flach auf dem Boden ausstreckst oder aufstehst.

TRE Übung Grätsche

Das Tolle an TRE® ist, dass es nicht nur eine hervorragende Entspannungstechnik ist, sondern auch eine besonders schonende Methode, um Traumafolgen aufzulösen. Denn ist es nicht nötig, sich an belastende Erinnerungen heranzutasten, was die Gefahr einer Retraumatisierung bergen kann. Wir können einfach der Weisheit des Körpers vertrauen, der genau zu wissen scheint, wo Trauma-Erinnerungen und damit einhergehende Spannungen aufgelöst werden müssen.

In einer Studie mit ukrainischen Soldaten konnte z.B. beobachtet werden, dass sich die Beschwerden der Studienteilnehmer nach einem halben Jahr messbar verbesserten. Neben Fuß-, Knie- und Rückenschmerzen reduzierten sich auch Verdauungs- und Schlafprobleme.

Allerdings wird bei einer Traumatisierung sowie bei bestimmten körperlichen oder psychischen Leiden dringend empfohlen, sich in die Hände eines zertifizierten TRE®-Providers zu begeben. Auch ist es ratsam, die Übungen zu unterbrechen, falls ein Gefühl von Unwohlsein auftaucht. Denn für manche Menschen kann unbewusstes Zittern unter Umständen mit dem Gefühl der Hilflosigkeit und daher mit früheren Traumata assoziiert werden. Durch das Freisetzen von alter Energie können auch emotionale Verletzungen ans Tageslicht kommen, die bisher im Psoas-Muskel, dem sogenannten „Muskel der Seele“, eingeschlossen waren.

Wie Du TRE® in den Alltag integrierst

Um TRE® zum Auflösen von Alltagsstress, Angstenergie und muskulären Verspannungen Zuhause anzuwenden, kannst Du Dir die App „StressLess TRE® Tension and Trauma Releasing Exercises“ aus dem App-Store für iPhone and Android für € 9,99 herunterladen. Die App hat nicht besonders viele Features und ist lediglich online nutzbar. Momentan ist sie außerdem nur in englischer Sprache zu erwerben. Ansonsten bietet sie aber eine umfassende Einführung in die Technik sowie gute Kapitel zum Thema Körper, zu Stress und Trauma, um Dich sicher durch das Thema zu führen. Die Übungen selbst werden Dir ausführlich erläutert und zusätzlich durch Fotografien und Videos illustriert.

Zebras in Savanne

Empfohlen wird, das Zittern zunächst auf 3-4mal die Woche, maximal 15 Minuten zu beschränken. Sobald Du die Kunst der Selbstregulierung gelernt hast und Dich mit dem Zittern wohlfühlst, kannst Du die Übungen immer dann machen, wenn innere Spannungen oder emotionaler Stress auftreten. Für mehr Gesundheit, Freude, Optimismus und inneren Frieden in Deinem Leben!

Wenn Du im Englischen nicht sicher bist, kann ich Dir eine kostenlose Übersetzung der App-Texte zur Verfügung stellen, die ich für meinen privaten Gebrauch angefertigt habe. Voraussetzung ist, dass Du mir nachweist, dass Du die App bereits gekauft hast. Kontaktiere mich dafür unter annette@mindgarden-coach.de.

Weitere Informationen zu TRE® sowie einen professionellen TRE®-Provider findest Du hier:
Stress Less TRE App
Offizielle TRE Webseite Deutschland
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